Kein Selbstbewusstsein – Kein Selbstvertrauen und Selbstwert: Wie das alles zusammenhängt und 12 Tipps wie du dein Selbst stärken kannst

Hand aufs Herz: Zu welcher Kategorie gehörst du?

Gehörst du zu den Menschen, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzen und sich vor keinen Herausforderungen scheuen?

Oder eher zu den Menschen, die nach außen super selbstbewusst wirken, sich aber oft lieber in ein Loch verkriechen würden?

Oder ist es typisch für dich, dein Licht meistens unter den Scheffel zu stellen? Du hast zwar richtig viel drauf,  traust dich aber nicht, das zu zeigen und wirst dadurch oft übersehen?

Ganz ehrlich … ich glaube ich habe ein bisschen von allem. Es gibt Situationen, in denen ich mich total wohl fühle, mir meiner selbst bewusst bin und weiß, dass ich eine bestimmte Aufgabe (locker) schaffen kann. Viel öfter gibt es aber Situationen, in denen ich nach außen viel selbstbewusster wirke, als ich es eigentlich bin. Und früher habe ich mich sehr oft „versteckt“, lieber im Hintergrund gearbeitet und mich still und heimlich geärgert, wenn andere die Lorbeeren dafür eingestrichen haben.

Sei dir versichert, ich kann mich stärker in dich hineinversetzen, als du vielleicht denkst. Denn auch, wenn ich vielleicht auf andere selbstbewusst gewirkt habe: ein tiefes Vertrauen in mich selbst und meine Fähigkeiten hat mir lange gefehlt. Es gab immer wieder Situationen, in denen Kollegen mein Selbstbewusstsein gelobt haben und sich der ein oder andere gerne eine Scheibe davon abschneiden wollte. Klar habe ich mich über diese Aussage gefreut – aber auch innerlich gedacht: „Wenn die nur wüssten…“. Denn innen drin fühlte ich mich oft überhaupt nicht so selbstbewusst, wie ich nach außen wirkte.

Beitragsinhalt

Kein Selbstbewusstsein, kein Selbstvertrauen & Selbstwert – Dauerthema im Coaching

Auch im Coaching, wenn es um die Ressourcenstärkung geht, kommen regelmäßig die fehlenden Ressourcen „Selbstbewusstsein“, „Selbstvertrauen“ und „Selbstwert“ zur Sprache. Das scheinen also sehr grundlegende Fähigkeiten zu sein, mit denen viele Menschen hadern. Mir ist auch aufgefallen, dass diese drei Ressourcen meistens in einem Zusammenhang auftauchen, teilweise redundant benutzt werden und die meisten Klienten sich oft selbst nicht wirklich bewusst sind, was der Unterschied ist, bzw. wie sie zusammenhängen.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen?

Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, stellt man schnell fest, dass über die tatsächliche Bedeutung der Begriffe keine einheitliche Meinung besteht. Da Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen sehr viel miteinander zu tun haben, ist die Abgrenzung nicht so leicht zu definieren. Ich möchte es dennoch versuchen, ohne zu sehr in psychologische Theorien abzuschweifen.

Selbstvertrauen basiert auf dem Bild, das man von sich selbst hat

Das Selbstvertrauen ist der Glaube an sich selbst und seine Eigenschaften. Es ist das „Bild“, das man von seinem „Selbst“ hat, und das hängt stark von den Überzeugungen über sich selbst ab. Selbstvertrauen basiert auf dem eigenen Bild davon, wer man ist, wie man ist, was man kann oder auch nicht.

Es ist im wörtlichen Sinne das Vertrauen in sich selbst und dass man gut und richtig ist, so wie man ist.

Selbstbewusstsein fokussiert sich auf die Fähigkeit Erfolg zu haben

Beim Selbstbewusstsein kommen dann noch ein paar weitere Komponenten dazu. Um selbstbewusst aufzutreten reicht es nicht, wenn man generell in sich vertraut und ein gutes Selbstbild hat, sondern es kommen dann zu den Überzeugungen auch noch die Gedanken, Gefühle und Handlungen dazu. Das heißt, man muss nicht nur an sich selbst glauben, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Worte und Handlungen nach außen ausstrahlen!

Selbstbewusstsein wird dadurch bestimmt, wie sehr ich an meinen künftigen Erfolg glaube. Oder auch ganz generell, in wie weit ich selbst daran glaube Einfluss auf mein Leben zu haben oder nicht.

Selbstbewusstsein basiert auf unserem Wissen, unseren Fähigkeiten und unserem Urteilsvermögen, um eine gestellte Aufgabe erfolgreich erfüllen zu können, bzw. ein gesetztes Ziel erreichen zu können.

Bei dieser Definition sieht man schon, dass es beim Selbstbewusstsein auch um Selbstvertrauen geht. Damit ist Selbstvertrauen ein Baustein für ein gesundes Selbstbewusstsein.

Selbstvertrauen ist in uns – Selbstbewusstsein strahlt nach außen

Man könnte also sagen, dass Selbstvertrauen eher „im Inneren“ ist – also etwas, das man nur selbst merkt, wie Überzeugungen und Gefühle, die unser Denken beeinflussen, während Selbstbewusstsein nach „außen strahlt“. Es ist das Auftreten, das was andere von uns sehen, unsere Taten und Worte.

Gespieltes Selbstbewusstsein wirkt arrogant

Hier liegt dann auch die Krux, wenn es um den schmalen Grat zwischen selbstbewusstem Auftreten und arroganter Wirkung geht. Jemand, der ein gutes und echtes Selbstvertrauen hat, wird auch authentisch auftreten und damit selbstbewusst wirken.

Jemand, der nicht wirklich an das glaubt, was er sagt und nur so tut als wäre er selbstbewusst, wirkt sehr schnell arrogant, weil er i.d.R. oft übertreibt, um nicht angreifbar zu sein. Gesundes Selbstvertrauen hat nichts mit Narzissmus, Prahlerei oder Angeberei zu tun! Es ist vielmehr eine realistische und optimistische Einschätzung der eigenen Person und der eigenen Fähigkeiten, sowie ein Gefühl des Vertrauens in sich.

Um authentisch selbstbewusst aufzutreten, muss man es im tiefsten Inneren auch fühlen und denken!

Welchen Einfluss hat der Selbstwert?

Der Selbstwert ist der grundsätzliche Glaube an den eigenen angeborenen, einem innenwohnenden Wert und damit der Überzeugung, in wie weit man es verdient Liebe, Glück, Freude, Erfolg, … im Leben zu haben!

Der Selbstwert hängt somit absolut von den eigenen Überzeugungen und Prägungen ab. Er wird nicht nur von vergangenen Erlebnissen beeinflusst, sondern wird meist schon in der Kindheit geprägt, durch Aussagen und Überzeugungen, die die eigene Identität betreffen. Dazu gehören nicht nur offensichtlich abwertende Aussagen wie „Du bist ein böses Kind!“ oder „Du bist einfach dumm!“, sondern das können auch vermeintliche Kosenamen und „Liebesbezeugungen“ sein, wie z.B. „mein Zwerg!“ (für das jüngste Kind), oder auch Handlungen wie ein Überbeschützen von Kindern, bzw. ihnen nichts zuzutrauen …

Selbstbewusstsein ist unabhängig vom Glauben daran, ob man etwas verdient hat oder dem allgemeinen Wert. Selbstbewusstsein fokussiert sich nur auf die Fähigkeit Erfolg zu haben und die eigene Überzeugung davon Erfolg zu haben.

Selbstwert geht darum was man glaubt wie viel Erfolg man verdient.

Selbstbewusstsein ohne Selbstwert macht nicht glücklich

Theoretisch kann also auch jemand mit einem geringen Selbstwert Erfolg haben, wenn er sich voll und ganz auf seine Fähigkeiten konzentriert. Praktisch werden diese Menschen mit ihrem Erfolg aber niemals zufrieden sein und tendieren dann zu einem ausgeprägten Konkurrenzdenken und Perfektionismus.

Jemand, der im tiefsten Inneren nicht daran glaubt, dass er den Erfolg verdient hat, wird sich zum einen sehr schwer damit tun im Team zu arbeiten, sondern tendiert eher zum Einzelkämpfer und Ellbogen-Einsatz. Zum anderen wird er seinen Erfolg niemals genießen und wertschätzen können, sondern immer meinen, noch mehr und mehr leisten zu müssen um zu beweisen, dass er es doch wert ist.

Daher ist für mich der Selbstwert das Fundament für authentischen Erfolg, der dich glücklich und zufrieden macht. Es ist der Weg zu Joycess!

Welche Vorteile hat ein gesundes Selbstbewusstsein?

Jeder Mensch hat Bereiche im Leben, in denen er selbstbewusst ist. Nur weil jemand in der Arbeit eher unsicher ist, heißt das nicht, dass er gar kein Selbstbewusstsein hat. Auch eher stille und introvertierte Menschen haben Hobbies, Stärken, Fähigkeiten, in denen sie sich gut und sicher fühlen. Das kann im Sport sein, oder auch bei Handarbeiten. Das kann im Stillen sein, oder im Umgang mit anderen Menschen. Jeder hat seine Stärken! Nur viele erkennen diese nicht als solche an.

Kein Selbstbewusstsein? Es gibt viele gute Gründe, an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten:

Menschen mit mehr Selbstbewusstsein …:

  • … können besser mit Stress umgehen und sind daher i.d.R. gesünder
  • … können besser mit ihren Gefühlen umgehen
  • … können besser Grenzen setzen und haben dadurch meist mehr Freizeit, Zeit für Familie, Hobbies, Freunde …
  • … führen bessere Beziehungen, da jeder eigenständiger ist und sich (im positiven Sinne!) besser abgrenzen kann.
  • … konzentrieren sich eher darauf, was sie in eine Beziehung einbringen können, und was das Gute darin ist, statt sich auf die Probleme zu fokussieren.
  • … arbeiten meist konzentrierter und fühlen sich ihren Aufgaben mehr verpflichtet, wodurch sie bessere Leistungen bringen.
  • … können andere besser überzeugen.
  • … können andere besser führen.
  • … haben allgemeine eine optimistischere Einstellung.
  • … fühlen sich mehr wertgeschätzt.
  • … sind meist weniger ängstlich.
  • … haben weniger soziale Sorgen und Ängste.
  • … haben mehr Energie und Motivation.
  • … sind i.d.R. glücklicher.
Dagegen gilt für Menschen, die kein Selbstbewusstsein haben …:

  • … sie haben eher Konflikte in Beziehungen.
  • … sie fühlen sich in der Arbeit oft unsicher.
  • … sie fühlen sich meist nicht so glücklich.
  • … sie können nicht so gut mit Stress umgehen.
  • … sie haben meist viele einschränkende Überzeugungen über sich selbst, die sie davon abhalten zu sagen oder zu tun, was sie eigentlich gerne würden.

Beispiele für einschränkende Überzeugungen, die einem starken Selbstbewusstsein entgegenstehen:

  • Ich mache … / Ich mache … nicht!
  • Ich kann nicht …! (einschränkende Überzeugung über unsere Fähigkeiten)
  • Ich sollte … / ich sollte nicht! (Selbstkritik)
  • Ich bin … / Ich bin nicht …! (tiefe Überzeugung über unsere Identität)
  • Andere sind … / Andere werden …! (Überzeugungen, was andere über uns denken)

Auswirkungen von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in unterschiedlichen Lebensbereichen

Wie oben schon erwähnt, hat jeder in einzelnen Bereichen Selbstbewusstsein. Irgendwas kann jeder gut! Genau diesen Punkten müssen wir lernen, mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Selbstbewusstsein und Selbstwert als Basis für gelungene Beziehungen

Selbstbewusstsein und Selbstwert spielen eine entscheidende Rolle dafür, wie zufrieden man in seinen Beziehungen ist. Unabhängig davon ob es sich um eine Partnerschaft handelt, den Freundeskreis oder auch Arbeitskollegen. Wenn alle Beteiligten Partner ein hohes Maß an Selbstbewusstsein haben, sind sie in der Beziehung viel zufriedener, weil man keinen Mangel versucht durch den/die anderen erfüllt zu bekommen.

Auch denkt man über die anderen positiver, wenn man selbst mit sich im Reinen ist und überhaupt kann man viel besser zwischen positiven und negativen Gedanken unterscheiden. Menschen, die kein Selbstbewusstsein haben, neigen eher zu schwarz-weiß Denken, bzw. alles-oder-nichts. So ist der Partner also entweder super und die Beziehung total erfüllend und glücklich – man versteht sich blind, oder der Partner wird als verletzend, schrecklich, unsensibel wahrgenommen und die Beziehung ist schrecklich.

Im Gegensatz dazu sind Partner mit einem gesunden Selbstbewusstsein eher zu Kompromissen bereit und nicht jede Diskussion als Sieger oder Verlierer verlassen. Sie können „Taten“ von der „Person“ trennen und neigen nicht so dazu zu verallgemeinern. Selbstbewusste Partner können einen Streit haben und ihre Beziehung trotzdem noch als gut und erfüllend wahrnehmen.

Selbstbewusstsein als wichtiges Fundament von guter Mitarbeiterführung

Ohne ein gesundes Selbstbewusstsein ist Führung sehr schwer. Führungskräfte müssen verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, kalkulierbare Risiken eingehen und sollten verbindliche Aussagen treffen. All das ist ohne Selbstbewusstsein nur schwer möglich oder setzt die Führungskraft zumindest sehr großem Stress aus, der dann zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann.

Auch für die Mitarbeiter ist es wichtig, dass ihr Vorgesetzter Selbstbewusstsein ausstrahlt, damit sie sich voll auf ihre Arbeit konzentrieren können und wissen, dass sie sich auf ihre Führungskraft verlassen können. Das stärkt auch den Glauben und die Identifizierung mit dem Unternehmen.

Mehr Erfolg durch Selbstbewusstsein in der Arbeit

Nicht nur Führungskräfte, sondern jeder Mitarbeiter sollte ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein mitbringen. Selbstbewusste Mitarbeiter sind optimistischer und motivierter, weil sie wissen, was sie können und sich weniger abhängig von Entscheidungen der Führung fühlen. Sie sind überzeugt davon, dass sie ihren Erfolg selbst beeinflussen können, was sich auf ihre Leistungen und Teamarbeit positiv auswirkt.

Das führt dann dazu, dass selbstbewusste Mitarbeiter öfter befördert werden (denn wer sich selbst mehr zutraut, dem vertraut auch der Chef!) und damit bessere Positionen und mehr Gehalt bekommen.

Woran erkennt man selbstbewusste Personen?

  • Selbstbewusste Menschen tun das, was sie selbst für richtig halten. Auch wenn sie dafür evtl. von anderen kritisiert oder verspottet werden.
  • Sie sind eher bereit Risiken einzugehen und auch mehr zu geben um ihr Ziel zu erreichen.
  • Sie geben Fehler zu und lernen aus ihren Fehlern! (das ist einer der Punkte an denen man echtes Selbstbewusstsein im Gegensatz zu aufgesetztem Selbstbewusstsein erkennt!)
  • Sie wissen selbst was sie können und geben damit nicht an, bzw. prahlen nicht mit ihrem Können, um Lob zu bekommen.
  • Sie nehmen Komplimente mit Freude und Dankbarkeit an.
  • Sie zeigen sich auch mal verletzlich.
  • In Beziehungen sind sie weniger eifersüchtig und kontrollierend.
  • Sie können gesunde Grenzen setzen, und auch die Grenzen von anderen akzeptieren.
  • Sie analysieren Misserfolge objektiv und sind nicht auf der Suche nach Schuldigen.
  • Sie übernehmen Eigenverantwortung für sich und ihre Taten.

12 Tipps für mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein:

Es gibt viele Theorien ob man Selbstbewusstsein lernen kann oder nicht. Ich bin der Überzeugung, dass jeder Selbstbewusstsein hat! Nur manchmal ist es vergraben oder man erkennt es nicht. Dann muss man es einfach wieder ins Bewusstsein holen.

Allerdings glaube ich, dass die bekannten Tipps, wie „aufrecht hinstellen“, „lauter sprechen“, … nur sehr bedingt helfen. Das können kurzfristige Ad-hoc Möglichkeiten sein, aber das Fundament wird sehr wackelig sein. Zudem lösen solche aufgesetzten Lösungen mittelfristig hohen Stress aus, weil es eben nicht „von innen heraus“ kommt.

Allerdings kommt Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein auch nicht von heute auf morgen, sondern man muss sich schon wirklich mit sich selbst auseinandersetzen und daran arbeiten.

Im Folgenden habe ich ein paar Tipps und Tricks, die dir dabei helfen können, dein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken.

1. Selbstreflexion: Wer oder was bin ich eigentlich

  • Überlege dir, was deine Stärken sind (die Schwächen interessieren uns hier nicht!). In einem zweiten Schritt überlege dir, wie du deine Stärken öfter nutzen kannst, bzw. wie sie dir evtl. auch in Situationen in denen du wenig Selbstbewusstsein hast helfen können. Wenn du deine Stärken öfter einsetzt und nutzt, ist der Erfolg in diesen Bereichen meist schon vorprogrammiert, was dann auch zu einem höheren Selbstbewusstsein führt.
  • Schreib eine „Über mich“-Reflexion auf. Also alles was dir zu dir und deiner Persönlichkeit einfällt, was dich als Person ausmacht. Was macht dich glücklich, worauf bist du stolz, …
  • Analysiere deine Kern-Überzeugungen. Die Überzeugungen über dich und die Welt, die dein Denken und Handeln am meisten beeinflussen. Viele unserer Überzeugungen basieren nicht auf der Realität, sondern darauf, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Jeder sieht alles durch seine eigene Brille, die geprägt ist von unseren Erfahrungen in der Vergangenheit. Indem wir uns das bewusst machen, sind wir schon auf dem besten Weg zu mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

Passende Arbeitsblätter hierzu, findest du in meinem Minikurs: „Selbstwert – Selbstbewusstsein“

 

2. Journaling

Wie wir oben gelernt haben, sind Selbstvertrauen und Selbstwert die wichtigste Basis für Selbstbewusstsein. Und wie auch schon erwähnt bin ich der Überzeugung, dass jeder einzelne von uns auch Selbstbewusstsein hat! Damit du dir über dich selbst wieder mehr bewusst wirst, kann auch ein tägliches Journaling helfen. Journaling ist eine moderne Form vom „Tagebuch schreiben“ – aber mit einem speziellen Fokus. In diesem Falle sollte dein Fokus auf Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein liegen.

Das Journal hilft dir dabei, dir bewusst zu machen, wie viele positive Dinge in deinem Leben sind. Du kannst dir einfach ein schönes Notizbuch nehmen und drauf losschreiben. Schreibe jeden Tag mindestens drei Dinge auf, die positiv sind. Nicht nur, was im außen positiv ist oder war (z.B. nettes Gespräch mit deiner Kollegin, Beförderung, …) sondern vor allem auch, was DU selbst gut gemacht hast! Also z.B. „ich habe meinen Schreibtisch aufgeräumt“, „ich habe meine Meinung ruhig und sachlich geäußert“, ….

Ein passendes Arbeitsblatt hierzu, findest du in meinem Minikurs: „Selbstwert – Selbstbewusstsein“

 

3. Reflektiere über dein Selbstbewusstsein

Denke an eine Situation, in der du Selbstbewusstsein hattest. Eine Situation in der du zufrieden warst und dich wertvoll gefühlt hast. Dann schreibe dir alles zu der Situation auf, was dir einfällt und woran du gemerkt hast, dass du selbstbewusst warst. Was hast du gefühlt? Was hast du über dich selbst gedacht? Wie hast du dich verhalten? ….

Dann denke an eine aktuelle Situation, in der du kein Selbstbewusstsein hattest.

Vergleiche beide Situationen und ziehe deine Folgerungen. Was kannst du von der ersten Situation in die aktuelle Situation mitnehmen?

Ein passendes Arbeitsblatt sowie eine kurze Meditation hierzu, findest du in meinem Minikurs: „Selbstwert – Selbstbewusstsein“

 

4. Aktivitäten, die dein Selbstbewusstsein stärken

Der beste Weg um Selbstbewusstsein aufzubauen: sammle positive Erfahrungen!

Stell dich kalkulierbaren Herausforderungen. Gehe Risiken ein, die du abschätzen kannst und erlebe bewusst, wie du die Herausforderung meisterst. Das kann ein sportliches Ziel sein, wie z.B. 2 km am Stück zu laufen (du kannst ja mal klein anfangen, bevor du dir den Marathon vornimmst), oder aber auch eine neue Stelle auf die du dich bewirbst, obwohl eine Stimme in dir sagt, dass du die sowieso nicht bekommst. Es kann eine Situation sein, der du normalerweise aus dem Weg gehst und der du dich dann bewusst (und vorbereitet!) stellst, also z.B. eine Person, vor der du viel Respekt hast anzusprechen, …

Bereite dich auf die Herausforderungen bewusst vor. Analysiere deine Gedanken und Überzeugungen und formuliere negative Überzeugungen bewusst um.

5. Trainiere deine Achtsamkeit

Das bedeutet: mache dir deine Gedanken bewusst. Wir denken eigentlich den ganzen Tag Millionen von Gedanken. Viele sind einfach sachlich, wie „ich muss nachher noch einkaufen gehen“, andere sind sehr selbstkritisch wie, z.B. „jetzt habe ich schon wieder vergessen einzukaufen. Wenn ich es heute nicht endlich auf die Reihe bekomme, haben wir heute Abend nichts zu essen“. Trainiere dich darin, deinen eigenen Gedanken „zuzuhören“. Erkenne abwertende und kontraproduktive Gedanken so früh wie möglich und formuliere sie bewusst um.

Zum Beispiel: aus „ich mache immer alles falsch! Ich bin zu nichts zu gebrauchen“ wird ein „Jeder macht mal Fehler. Ich habe schon viel richtig und gut gemacht – auch das hier wird nächstes Mal besser klappen!“

Durch diese Umdeutung gehst du mit dir selbst wertschätzender um – sprich, es ist gut für deinen Selbstwert! Nur weil du einen Fehler gemacht hast, heißt das noch lange nicht, dass du als Person deshalb weniger wert bist! Behandle dich selbst mit mehr Mitgefühl und Wertschätzung.

6. Betreibe Selbstfürsorge

Auch Selbstfürsorge hat sehr viel mit Selbstwert zu tun und damit auch deinem Selbstvertrauen. Überlege dir, was dir guttut, was du gerne machst, was dir Freude bringt, … und dann finde Gelegenheiten das in deinem Alltag einzubauen. Das können oft Kleinigkeiten sein, die auch nicht viel Zeit benötigen. Z.B. musst du nicht jeden Tag eine ganze Stunde meditieren, aber wenn du merkst, dass es dir guttut, dann schau doch, ob du nicht wenigstens fünf Minuten einbauen kannst.

Wenn du gern Sport machst, dann nimm dir bewusst die Zeit um Sport zu treiben. Und wenn nicht jeden Tag, dann dafür vielleicht am Wochenende, dafür aber auch bewusst.

Bist du auch oft im Fast-Food-Rausch? Dann gönne dir immer wieder bewusst gutes Essen. Du kochst nicht gerne? Dann erlaube es dir, hin und wieder Essen zu gehen …

Finde heraus, was dir guttut, und plane es bewusst ein.

7. Übe Misserfolge

Wie? Spinnt die jetzt? Nein – Hand aufs Herz: Jeder hat ab und zu mal einen Griff ins Klo. Manchmal hätte man es selbst beeinflussen können, oft aber nicht. Es geht halt mal was in die Hose. Und dann? Genau hierin liegt des Pudels Kern: Wie reagierst du dann? Was sagst du dir selbst? Welches Kopfkino startet dann?

Du kannst lernen, mit solchen Fällen umzugehen und Misserfolge auszuhalten. Du kannst das üben, indem du eine Herausforderung (gezielt) annimmst, bei der du vermutlich scheitern wirst. Du hast erst vor kurzem angefangen regelmäßig zu laufen? Nimm dir vor 5 km zu laufen (oder eben mehr als du vermutlich schaffen kannst). Falls du es doch schaffst: Super! Du hast eine Erfahrung die dein Selbstbewusstsein stärkt! Wenn du es nicht schaffst – was ja der Plan war – übe dich darin, den vermeintlichen Misserfolg auszuhalten, ohne dich selbst abzuwerten! 

Egal ob du scheiterst oder Erfolg hast, sag dir jedes Mal: „Du hast dich sehr angestrengt und dein Bestes gegeben! Ich bin sehr stolz auf dich, dass du die Herausforderung angenommen hast und so viel dafür getan hast. Nächstes Mal wird es besser werden.“

8. Coaching für mehr Selbstwert

Wie du oben gelernt hast, ist die wichtigste Voraussetzung um authentischen Erfolg zu haben sowie echtes, gesundes Selbstbewusstsein: dein Selbstwert. Die tiefe Überzeugung, dass du den Erfolg auch verdient hast. Einschränkende Glaubenssätze und Prägungen aus der Kindheit lassen sich jedoch meist nicht so einfach ändern. Wir neigen dazu uns unsere Überzeugungen – und besonders die negativen! – immer und immer wieder zu beweisen, und haben im Laufe des Lebens ein reichhaltiges Repertoire an „ich hab’s ja gewusst“-Erfahrungen gesammelt. Von daher reichen dann ein bis zwei bewusst geschaffene positive Erfahrungen meist nicht aus, um all das „Alte“ zu transformieren.

Hier kann dann ein Coaching helfen. Die Coaching-Methode ist hier nebensächlich. Sie muss zu dir passen und kann für jeden anders aussehen. Es kommt auch darauf an, woher die Überzeugungen kommen. Sind sie individuell erlebt (z.B. im Kindergarten ausgelacht worden) oder sind es familiäre Überzeugungen, die schon über Generationen gelebt und weitergegeben wurden (z.B. Frauen, die sich immer wieder dem Mann komplett unterordnen und schlecht behandeln lassen, …)?

Es gibt eher spirituelle Methoden und eher wissenschaftliche Methoden. Die gute Nachricht: ich habe viele ausprobiert und jede funktioniert auf ihre Weise.

Sehr effektiv ist unter anderem Hypnose, weil man hier unter Trance am ehesten den „inneren Kritiker“ mal auf leise schaltet und so direkt an sein Unterbewusstsein kommt. Da die meisten Trigger und Überzeugungen im Unterbewusstsein schlummern, kann man hier dann auch am einfachsten damit arbeiten.

9. Meditationen für mehr Selbstbewusstsein

Es gibt diverse Meditationen im Netz – kostenlos und auch zu kaufen – die das Selbstbewusstsein und den Selbstwert stärken können. Auch hier gilt: du musst nicht jeden Tag stundenlang meditieren! Oft reicht auch schon, wenn du dir am Wochenende mal 30 Minuten gönnst und dich mit Hilfe einer geführten Meditation wieder mit dir selbst verbindest. Das steigert dann auch sein Selbstwertgefühl.

Eine passende Meditation hierzu, findest du in meinem Minikurs: „Selbstwert – Selbstbewusstsein“

 

10. Persönlichkeitstests für mehr Selbstvertrauen

Persönlichkeitstest können dir dabei helfen, deinen eigenen Charakter besser zu verstehen, bzw. in Worte zu fassen, was du irgendwie schon wusstest. Manchmal kommen auch Stärken ans Licht, die man eigentlich schon kennt, jedoch bisher noch nicht als Stärke angesehen hat. Denn die meisten Menschen tendieren dazu, dass sie die Sachen, die sie gut können als „normal“ voraussetzen und sich mehr darauf fokussieren, was sie (noch) nicht (so gut) können.

Ein Persönlichkeitstest kann dir helfen den Wert deiner Stärken zu erkennen und anzuerkennen.

Es gibt viele kostenlose Tests im Internet, also probiere es doch einfach mal aus!

Beispiele für Persönlichkeitstests:

MBIT: https://www.mbtionline.com/

Gallup Strengthfinder: https://www.gallup.de/182612/clifton-strengthsfinder.aspx

How to fascinate: https://www.howtofascinate.com/

11. Werde dir selbst bewusst, in dem du dich erdest

Kennst du die Beschreibung für manche Menschen: „Der ist sehr geerdet!“? Wenn du so etwas hörst, hast du sicher ein Bild von jemandem im Kopf, der in sich ruht, Gelassenheit und Sicherheit ausstrahlt, und auch sehr Selbstbewusst wirkt.

Wenn du dich erdest, beruhigst du dich sehr schnell, kommst zu dir selbst zurück und fühlst dich stark und selbstbewusst. Wenn du geerdet bist, bist du im JETZT und auf den aktuellen Moment konzentriert.

Von daher kann das auch eine kurze und schnelle Selbsthilfe-Methode sein, die du anwenden kannst, wenn es im Job mal stressig ist, ein wichtiges Meeting bevorsteht und/oder du ein bedeutsames Gespräch vor dir hast.

Wenn du die Erdungs-Übung mehrmals gemacht hast, geht es irgendwann sehr schnell und einfach. Du kannst dich kurz auf die Toilette zurückziehen (falls du kein Einzelbüro hast oder sonst eine ruhige Rückzugsmöglichkeit) und es dauert nur zwei bis drei Minuten, bis du gewappnet bist für all das, was da kommen mag.

Beim Erden stellst du dir vor, wie du mit der Erde verbunden bist und die ruhige und kraftvolle Erdenergie in dich fließt.

Eine passende Meditation hierzu, findest du in meinem Minikurs: „Selbstwert – Selbstbewusstsein“

 

12. Selbstbewusstsein in der Arbeit stärken

Auch an deinem Arbeitsplatz kannst du regelmäßig etwas für dein Selbstbewusstsein tun. Auch hier gilt: es muss nicht oft und zeitaufwendig sein! Es reichen immer wieder mal kleine Impulse.

Mach dir zwischendurch immer wieder mal bewusst, wie es dir gerade in dem Moment geht. Welche Gefühle hast du? Was denkst du gerade (über dich oder andere)? Es reicht schon, wenn du kurz daran denkst. Wenn du es ausführlicher möchtest, kannst du es aber auch aufschreiben.

Mache dir immer wieder bewusst, dass deine negativen Gefühle auch Einfluss auf andere haben: deine Kollegen, Mitarbeiter, Kunden, Vorgesetzte. Wie es schon seit Jahrzehnten heißt: „Wie es in den Wald hineinruft, schallt es wieder heraus!“ Finde Möglichkeiten mit deinen negativen Gefühlen umzugehen. Übe dich darin negative Gefühle und Gedanken bewusst ziehen zu lassen.

Achte bewusst darauf, dass du deine Entscheidungen nicht durch deine negativen Gedanken und Gefühle beeinflussen lässt. Wenn es in dem Moment schwer fällt positiv zu denken, hilft es manchmal sich zu überlegen, wie du reagieren, bzw. entscheiden würdest, wenn du den Gedanken nicht hättest. Wie würdest du entscheiden, wenn du positiv denken würdest. Wäge ab und sei wertschätzend mit dir selbst!

Mache dir immer wieder deine Stärken bewusst. Alles was du gut kannst ist NICHT selbstverständlich! Es ist eine Stärke und es ist gut! Mache dir bewusst, wenn du etwas gut machst oder einen Erfolg hast (und wenn er noch so klein ist). Sag dir selbst – oder schreibe es auf: „Ich habe es wirklich gut gemacht, dass …!“

Mit Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und vor allem Selbstwert zu Joycess!

Du hast jetzt sehr viel Theorien und Tipps zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen bekommen, und wenn du dir zwei bis drei Tools aussuchst, die dich am meisten ansprechen, dann kannst du hier einiges bewirken.

Jedoch liegt es mir sehr am Herzen, dass du verstanden hast, dass Selbstbewusstsein ohne Selbstwert dir mehr schaden kann als nutzen. Die Techniken für mehr Selbstbewusstsein sind sicher gut geeignet um „auf die Schnelle“ ein sichereres Auftreten zu erreichen. Aber für einen langfristigen zufrieden stellenden und authentischen Erfolg wirst du nicht drum herumkommen, dich mit deinen Überzeugungen und damit deinem Selbstwert auseinanderzusetzen.

Selbstbewusstsein ist die Basis um seine Ziele zu erreichen und Erfolg zu haben. Du verbesserst dein Auftreten nach außen, vertrittst eher deine eigene Meinung und setzt Grenzen. Aber wenn du im tiefsten Innern nicht daran glaubst, dass du das verdienst, kommst du in einen Strudel von „immer mehr leisten müssen und immer besser werden zu müssen“ um zu beweisen, dass du es wert bist … Der ganze Erfolg bringt dir nichts, wenn er dich nicht zufrieden macht – wenn er nicht mit dir und deinen Werten übereinstimmt.

Echter authentischer Erfolg kommt immer aus deinem Inneren! Indem du deinen wahren Kern erkennst und ihn auch zeigst. Wenn du du selbst bist, bist du auch selbstbewusst, denn du musst nicht lernen du selbst zu sein – jeder ist gut darin er selbst zu sein. Stress kommt nur auf, wenn du Erwartungen von anderen erfüllen willst und meinst jemand anderer sein zu müssen. Wenn du etwas vorgibst zu sein, dass du nicht wirklich bist/glaubst.

Stärke den Glauben an dich und erkenne deinen Selbstwert. Dann wirst du authentisch erfolgreich und zufrieden. Du wirst Joycessful!

Passende Arbeitsblätter und Meditationen zu den 12 Tipps, findest du in meinem Minikurs „Selbstwert – Selbstbewusstsein“.

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